Speed

Sammelband mit allen Romanen, allen Erzählungen und allen Autobiographien

· Der Vulkan

· Mephisto

· Symphonie Pathétique

· Flucht in den Norden

· Treffpunkt im Unendlichen

· Alexander

· Der fromme Tanz

· Alle Erzählungen

· Kind dieser Zeit

· Der Wendepunkt

Klaus Mann - Gesammelte Werke (Neuausgabe 2020) - Alle Romane. Alle Erzählungen. Alle Autobiographien.

Ein böses Buch, eine gnadenlose Abrechnung - nicht nur mit dem Nationalsozialismus, sondern mit allen Karrieristen und Speichelleckern, die es überall und immer wieder gibt, zu jeder Zeit, an jedem Ort; mit all denen, die für ein wenig Geld und Ruhm alles und jeden zu verraten und zu verkaufen bereit sind - zuerst und zuletzt sich selbst...

Mephisto - Roman einer Karriere

L'œuvre littéraire de Klaus Mann a quelque peu éclipsé son incessante activité politique. Pourtant, le jeune homme aux allures de dandy fut en son temps l'un des plus farouches opposants à Hitler. De 1925 à 1948, en Allemagne puis en exil, il multiplia articles, essais, conférences et discours, tous écrits d'une plume aussi fervente qu'acérée. Celui qui très tôt eut le sentiment d'appartenir à une génération sacrifiée, née et élevée sur des ruines, fut l'un des premiers intellectuels à dénoncer le caractère totalitaire du nazisme ainsi que sa nature excessivement méthodique. Pour la plupart inédits en France, ces soixante-sept textes se révèlent d'une vigueur et d'une clairvoyance remarquables. Ils résonnent aujourd'hui aussi fort qu'hier - le combat engagé contre la barbarie étant, hélas, loin d'être terminé.

Contre la barbarie : 1925-1948

Quatrième de couverture " Ce n'est pas facile d'être l'enfant d'un génie... Le fils aîné de Hugo von Hofmannsthal, Franz, se tira une balle dans la tête (...). La fille du poète viennois Arthur Schnitzler fit cela en Autriche - ou bien était-ce à Venise ? Je ne me souviens plus des détails, je sais seulement quils semblaient sortis d'une nouvelle de son célèbre père ", écrit Klaus Mann dans le Tournant, son autobiographie. En effet, ce ne fut pas facile d'être le fils aîné de Thomas Mann pour un garçon doué, hypersensible, intelligent, qui voulait être, qui se sentait écrivain. Ce ne fut pas facile d'être Klaus, le second des dix enfants du plus grand prosateur allemand de son temps - né le 18 novembre 1906 à Munich, cinq ans après la publication des Buddenbrook, mort à Cannes le 21 mai 1949. A la lecture du Tournant, on reste ébahi, émerveillé par la richesse d'âme, le don d'observation, la culture, la curiosité insatiable, la clairvoyance aussi, de ce jeune homme mort après avoir fait le tour de toutes les illusions de son époque. Il a mis en marche, douloureusement parfois, l'usine à souvenirs, et les images, les anecdotes, les sensations remontent avec la précision de la vie. Quel art dans la façon de retrouver la maison de l'enfance : Mielen (la mère) et le Magicien (le père) ; la gouvernante ; les deux couples de frères et soeurs qui se suffisent parfaitement à eux-mêmes ; les lectures ; les jeux et la vie magiquement confondus ! Quel talent ! Il va refaire tout entier le chemin de sa vie d'esthète frivole et excentrique, conscient pourtant de vivre sur un volcan. Précoce, curieux de tout, gourmand de toutes les sensations et de toutes les expériences, il sait admirablement raconter : l'atmosphère du Berlin des années vingt (...), l'Amérique qu'il découvre avec Erika (...), les errances autour de l'Europe, de palace en auberge (...), la montée du nazisme, la dure existence des exilés antinazis, ponctuée par une succession ininterrompue de suicides (...). Un mois après avoir terminé ce testament, i1 se donnait la mort. Sur le livre d'état civil de la ville de Cannes, on peut encore lire cette mention : " Klaus Mann. Profession : inconnue. "

Tournant. histoire d'une vie (le)

Das Schiff hielt schon seit einigen Minuten. Den schmalen Landungssteg hinunter drängten sich die Leute; unten, auf dem Kai, wurden sie in Empfang genommen mit viel Hallo, Kuß und Umarmung. Die Ankommenden vermischten sich schnell mit denen, die gewartet hatten, man fand sich unter Winken und Geschrei, es herrschte Stimmengewirr und großes Gelächter, auch Freudentränen wurden vergossen, denn mancher war eine lange Zeit in fernen Landen gewesen, nun hatte die nordische Heimat ihn wieder. Zu dem allgemeinen, beinahe rauschhaften Vergnügen, das die Ankunft eines Dampfers immer hervorruft, kam die Freude an einem strahlenden Sommertag. Himmel und Wasser waren gleich blau, zum Entzücken schön der Flug der Möwen, auf deren bewegtem Gefieder das Licht schimmernd blendete.

Das junge Mädchen, das Johanna heißt, zögerte noch, das Schiff zu verlassen. Sie stand auf dem oberen Deck und suchte mit den Augen in der Menge drunten nach ihrer Freundin, ohne sie zu finden. Wahrscheinlich ist Karin überhaupt nicht gekommen, dachte sie, und es enttäuschte sie so sehr, daß sie keine Lust mehr hatte, sich von der Stelle zu rühren. Aber da entdeckte sie Karin zwischen den Winkenden. Ruhig, ernst und anmutig stand sie inmitten des schwatzenden Gedränges, vielleicht hatte sie ihrerseits Johanna schon seit längerem unter den Passagieren auf dem Deck herausgefunden, aber jetzt erst, da der Blick Johannas sie traf, lächelte sie. Dieses sanfte und ernste Lächeln war Johanna sehr wohl vertraut, sie erkannte es aus der Ferne, es wurde ihr gut und gerührt davon ums Herz.

Sie ging rasch über das Deck, die Treppe hinunter zum Zwischendeck, gab bei dem Beamten, der an der Sperre stand, ihr Billett ab, lief den ziemlich steilen Steg, der zum Lande führte, so schnell hinunter, daß sie stolperte und fast gefallen wäre. Sie rannte wie ein Junge, der endlich, endlich aus der Schule darf. Ihr Haar, das ihr jetzt in die Stirn wehte, war geschnitten wie das Haar eines Jungen. Man hätte sie, aus einiger Entfernung, für einen Gymnasiasten halten können. Unter dem kurzen Leinenrock hatte sie nackte Knie. Kolossal froh war sie, aus diesem Schiff herauszukommen. Und es war ja nicht nur das Schiff, was sie hinter sich ließ, als sie da so enthusiastisch den Steg hinunterstolperte. In die heftige Freude mischte sich ein wenig Angst, was begann nun?

Karin fing die Laufende auf. "Da bist du!" sagte sie mit ihrer etwas belegten, sanften und tiefen Stimme. Johanna schlang beide Arme um Karin und küßte sie ...

Flucht in den Norden - Roman einer Liebe

"In einem der westdeutschen Industriezentren sollen neulich über achthundert Arbeiter verurteilt worden sein, alle zu hohen Zuchthausstrafen, und das im Laufe eines einzigen Prozesses."

"Nach meinen Informationen sind es nur fünfhundert gewesen; über hundert andere hat man erst gar nicht abgeurteilt, sondern heimlich umbringen lassen, ihrer Gesinnung wegen."

"Sind die Löhne wirklich so entsetzlich schlecht?"

"Miserabel. Dabei fallen sie noch - und die Preise steigen."

"Die Dekorierung des Opernhauses für heute abend soll sechzigtausend Mark gekostet haben. Dazu kommen mindestens noch vierzigtausend Mark andere Spesen - nicht mitgerechnet die Unkosten, die es der öffentlichen Kasse gemacht hat, das Opernhaus, wegen der Vorbereitungen für den Ball, fünf Tage lang geschlossen zu halten."

"Eine nette kleine Geburtstagsfeier."

"Ekelhaft, daß man den Rummel mitmachen muß."

Die beiden jungen ausländischen Diplomaten verneigten sich, auf den Gesichtern das liebenswürdigste Lächeln, vor einem Offizier in großer Uniform, der hinter seinem Monokel einen mißtrauischen Blick auf sie geworfen hatte.

"Die ganze hohe Generalität ist da." Sie sprachen erst wieder, als sie die große Uniform außer Hörweite wußten.

"Aber sie sind alle für den Frieden begeistert", fügte der andere boshaft hinzu.

"Wie lange noch?" fragte fröhlich lächelnd der erste, wobei er eine kleine Dame von der japanischen Botschaft begrüßte, die am Arm eines hünenhaften Marineoffiziers klein und zierlich einherschritt.

"Wir müssen auf alles gefaßt sein."

Ein Herr vom Auswärtigen Amt gesellte sich zu den beiden jungen Botschaftsattaches, die sofort dazu übergingen, Pracht und Schönheit der Saaldekoration zu preisen. "Ja, der Herr Ministerpräsident hat Freude an diesen Dingen", sagte, etwas verlegen, der Herr vom Auswärtigen Amt.

"Aber es ist alles geschmackvoll", versicherten die beiden jungen Diplomaten, beinah im gleichen Atem.

"Gewiß", sprach gequält der Herr aus der Wilhelmstraße.

"Eine so prachtvolle Veranstaltung kann man heute nirgends als in Berlin finden", sagte einer der beiden Ausländer noch. Der Herr vom Außenministerium zögerte eine Sekunde lang, ehe er sich zu einem höflichen Lächeln entschloß.

Es entstand eine Gesprächspause. Die drei Herren blickten um sich und lauschten dem festlichen Lärm. "Kolossal", sagte schließlich einer von den beiden jungen Leuten leise - diesmal ohne jeden Sarkasmus, sondern wirklich beeindruckt, beinah verängstigt von dem riesenhaften Aufwand, der ihn umgab ...

Roman de l'émigration allemande entre 1933 et 1939, écrit dans la fièvre des événements (paru l'année de la guerre), le Volcan peint avec une extraordinaire acuité le destin pathétique de ceux que le régime nazi avait contraints de fuir leur pays. De Paris à New York, de la guerre d'Espagne à l'Anschluss, c'est l'Internationale des proscrits, illuminée par la foi humaniste, la clairvoyance d'un auteur lui aussi exilé.

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